Ralf Frenzel

Leidenschaft für Genuss

Ralf Frenzel

Wenige Menschen wird man in Deutschland finden, die mehr über Wein wissen, mehr vom Wein verstehen als Ralf Frenzel. Und ebenso wenige, deren Leidenschaft für Wein sich mit der Passion und der kritischen Genussfähigkeit des Wiesbadener Verlegers messen könnte.

Dieser engagierten Hingabe an große Weine in all ihren Facetten und seinem vitalen, gelegentlich auch ungestüm nach Wirkung drängenden Temperament verdankt der Gastwirtssohn aus Simmern seinen durchschlagenden, von manchen noch immer ungläubig bestaunten Erfolg.

Dabei hätte man den jungen Mann, der nach einer Kochlehre und Ausbildung zum Restaurantfachmann in Wiesbadens „Ente vom Lehel“ bei Peter Wodarz mit Verve, Witz und Liebenswürdigkeit alsbald zum jüngsten Chefsommelier Deutschlands avancierte, gleich richtig einschätzen können: Denn schon brillierte er als Sommelier auf den spektakulärsten Weinproben der Welt und begann hier ein Beziehungsnetzwerk zu spinnen, das heute wohl seinesgleichen sucht – wer kennt ihn nicht, und wen kennt er nicht!


Dass es den schon so erfolgreichen Youngster bei all seiner Umtriebigkeit nicht allzu lange im feinen Service halten würde, war klar. Seine schöpferische Unruhe trieb ihn, seine kaufmännischen Fähigkeiten zu erproben: Bei Wein-Wolf, mit Vintage und dem exklusiven Grand Cru Select holte er sich das Rüstzeug und die Gewissheit, im Weinhandel reüssieren zu können. Den Beweis blieb er nicht schuldig: „Frenzels Weinkontor“ ist seit seiner Gründung glänzend im Geschäft.


Manchem hätte das genügt. Unterdes aber hatte Ralf Frenzel seine Aktivität längst auf ein wiederum anderes Feld gelenkt, um mit seiner „Communications- und Projektagentur CPA!“ seine Erfahrungen auf allen Feldern der kulinarischen Genussvermittlung anderen nutzbar zu machen. Beratung, Planung und Realisierung von Gourmet-Projekten im großen Stil wurden zum Markenkern seiner neuen Unternehmung und zogen sofort prominente Privat- wie Firmenkunden an. Hier ereignete sich auch die für Frenzel womöglich schicksalhafte Begegnung mit dem Fernseh-Entertainer Alfred Biolek, für den er die Vermarktung seiner Sendungen übernahm. Ein Ergebnis dieser Kooperation waren Bücher mit Rezepten der publikumswirksamen Kochshows – sie zählten zu den auflagenstärksten der Branche.


Mit Biolek erkannte Frenzel seine glückliche Hand für das Verlegen von Büchern: Nicht nur sind in seinem „Tre Torri“- Kochbuchverlag einige der schönsten und anspruchsvollsten Publikationen über Wein und Speisen erschienen; das Wiesbadener Verlagshaus mit dem klingenden Namen „Villa Fortuna“ und seinem prachtvollen Weinkeller sowie den Versuchsküchen wurde bald auch ein Ort heute schon legendärer Genuss-Events, die freilich auch dem legitimen Zweck dienten (und dienen), die Kompetenz des Verlages immer wieder neu zu demonstrieren.

Letzter, vielleicht wagemutigster Coup des Verlegers: Die Gründung der Weinzeitschrift „FINE Das Weinmagazin“, einer vierteljährlich bei Tre Torri erscheinenden, schon sehr aus dem Rahmen fallenden Publikation, die sich durch edles Format, inhaltlichen wie gestalterischen Anspruch, vor allem aber durch kompetenten, von namhaften Autoren der Weinszene getragenen Journalismus auszeichnet und darum sehr rasch Respekt und Zuneigung der Weinwelt wie der Leser fand. Mit ihrer gerade erschienenen zwanzigsten Ausgabe begeht sie ihr fünfjähriges Jubiläum – auch dies ein sprechendes Zeugnis für verlegerischen Weitblick.

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